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Was ist medizinischer Cannabis

Medizinische Cannabisblüten werden unter hohen Voraussetzungen in verschiedenen Ländern angebaut. Der Anbau ist streng kontrolliert und erfolgt unter pharmazeutischen Bedingungen (GMP-Kriterien). Diese umfassen zum Beispiel den Gehalt, die Identität und die Reinheit der Cannabisblüten. Während dem Anbau muss darauf geachtet werden, dass die Qualität der Cannabisblüten unter gleichbleibenden Bedingungen erhalten bleibt, natürlich können von Charge zu Charge Unterschiede auftreten, da es sich bei medizinischen Cannabisblüten um ein Naturprodukt handelt.

Wieso unterscheiden sich Cannabisblüten in ihrem CBD- und THC-Gehalt?

Es gibt Cannabispflanzen, die einen sehr hohen THC-Gehalt und einen sehr niedrigen CBD-Gehalt produzieren und Pflanzen, die wiederum einen hohen CBD-Gehalt und einen niedrigen THC-Gehalt produzieren. Je nach Art der Cannabispflanze und Kreuzung der verschiedenen Arten erhält man das eine oder andere und je nach Krankheitsbild kann die eine oder andere Sorte für den Patienten relevant sein. Zum Beispiel sind Cannabisblüten mit hohen THC-Gehältern bei chronischem Schmerzen und AD(H)S sinnvoll und Cannabisblüten mit hohen CBD-Gehältern können bei Angststörungen und Spastiken helfen.

Wo wird medizinisches Cannabis angebaut?

Medizinische Cannabisblüten werden derzeit in einer Vielzahl von Ländern angebaut. Prinzipiell ist es in jedem Land möglich, wenn die Regierung die Erlaubnis dafür erteilt hat. Der Großteil der Cannabisblüten kommt aus Kanada und der Niederlande. Weitere Länder sind zum Beispiel: Australien, Dänemark, Lesotho, Portugal, Spanien, Uruguay, Uganda. In Deutschland werden seit dem Jahr 2021 auch Cannabisblüten angebaut.

Cannabis, Haschisch oder doch Marihuana - wo liegt der Unterschied?

Cannabis ist u.a. bekannt als Haschisch (auch: „Dope“) oder Marihuana (auch: „Gras“, „Weed“): Haschisch besteht aus dem Harz der Blütenstände der weiblichen Pflanze. Bei Marihuana handelt es sich um getrocknete und zerkleinerte Pflanzenteile ebenfalls der weiblichen Pflanze (meist: Blüten, Blätter, Spitzen); „Hanf“ ist die deutsche Übersetzung vom lat. „Cannabis“.

Wieso kann ich Hanf- und CBD-Produkte im Internet, Supermarkt oder einer Drogerie kaufen?

Mittlerweile sind zahlreiche Hanfprodukte aus Nutzhanf mit dem Inhaltsstoff CBD im Umlauf, die man legal kaufen kann (z.B. Hanfmehl, Müsli mit Hanfsamen, Hanfschokolade, Hanftee, Nahrungsergänzungsmittel, Aromaöle, Kosmetika usw.) – hierin ist kein bzw. kaum THC enthalten.

Hanfprodukte, die weniger als 0,2 % THC enthalten und Produkte aus europäischem Nutzhanf, fallen nicht unter das Betäubungsmittelgesetz, wenn ein Missbrauch zu Rauschzwecken ausgeschlossen werden kann.

Was sind CBD-Öle?

CBD ist, wie oben erwähnt, eines der ca. 120 vorkommenden Cannabinoide und besitzt keinen psychoaktivierenden, berauschenden Effekt.

Das CBD-Öl ist ein Extrakt, der aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze hergestellt wird; der THC-Anteil beträgt <0,2 %.

Individuelle Einsatzgebiete können sein:

  • Ein- und Durchschlafstörungen (beruhigende Wirkung)
  • Schmerzen (z.B. Menstruationsbeschwerden)
  • Angst, Stress

Darreichungsformen sind:

  • Orale Einnahme (Öl)
  • Globuli
  • Salben, Cremes

Hierbei ist es wichtig, auf die Hochwertigkeit des Produktes zu achten, denn CBD wirkt pharmakologisch! Dementsprechend ist die Einnahme nicht zu verharmlosen. Dennoch ist seine Wirkung bislang nicht wissenschaftlich nachgewiesen!

FYI: Eigentlich müssten z.B. die CBD-Öle zur oralen Einnahme als Lebensmittel deklariert sein, da sie eine Einnahmeempfehlung aufweisen. Eine Lebensmittel-Zulassung liegt aber für kein CBD-Öl vor. Deshalb der Verkauf als Aromaöle, die wiederum nicht zum Verzehr geeignet sind.

Allgemeines zu Cannabis

Cannabis gehört der Gattung der Hanfgewächse (Cannabaceae) an: Cannabis gilt als die wichtigste, sowie älteste Nutzpflanze. Hanf diente früher vor allem zur Fasergewinnung und zur Samenproduktion. Ebenfalls zählt Hopfen (=Humulus) zu den Hanfgewächsen.

Es enthält u.a. psychoaktive, also den Geist beeinflussende, Wirkstoffe:
THC = Tetrahydrocannabinol ist der am häufig-sten vorkommende Wirkstoff. Der Wirkstoffgehalt schwankt, je nach Pflanzensorte. Es gibt männliche und weibliche Formen der Pflanze, jedoch bilden nur die weibliche Formen genug THC, um einen Rausch zu erzeugen. In Wurzeln, Stängeln und Blättern lassen sich kaum Cannabinoide finden. Eine Ausnahme sind in Blütenstand nahen Blättern.

CBD = Cannabidiol ist der Wirkstoff, der am zweithäufigsten in der Cannabispflanze zu finden ist. Er wirk nicht psychoaktiv, sondern mildert u.a. die psychotrope Wirkung von THC ab.

Welche anderen Stoffe/Wirkstoffe sind in der Cannabispflanze enthalten?

Neben THC und CBD enthält die Cannabispflanze noch zahlreiche weitere Cannabinoide wie z.B. CBG, CBC, CBN, sowie sog. Terpene:

  • CBG = Cannabigerol: wird während des Wachstums in andere Cannabinoide umgewandelt, v.a. in THC und CBD, nur ca.       1 % CBG verbleibt in der Pflanze.
  • CBC = Cannabichromen: entsteht ebenfalls durch Umwandlung von CBG mit Hilfe bestimmter Enzyme. Wirkt selbst nicht psychoaktiv, verstärkt aber die Wirkung von THC.
  • CBN = Cannabinol: ist ein Oxydationsprodukt von THC und wirkt leicht psychoaktiv.
  • Terpene: sind zum einen für den individuellen Duft und das besondere Aroma der Cannabispflanze verantwortlich, modifizieren zum anderen aber auch die Wirkung der Cannabinoide, indem sie einerseits die Aufnahme von CBD und THC verbessern und andererseits die Verfügbarkeit im Körper regulieren. Terpenen wird weiter eine Min-derung der Nebenwirkungen zugeschrieben bei gleichzeitiger Wirkverstärkung (Entourage-Effekt).

Des Weiteren haben die verschiedenen Terpene auch eigene Effekte:

Bisher sind ca. 200 verschiedene Terpene innerhalb der Cannabispflanze bekannt. Je nach genetischem Ursprung der Cannabispflanze, ist die Terpenen-Zusammensetzung unterschiedlich und verleiht den unterschiedlichen Pflanzen auch unterschiedliche, charakteristische Gerüche. Die meisten Terpene sind im Harz der weiblichen Cannabispflanze zu finden. Pharmakologisch bzw. therapeutisch können Terpene ab einem Konzentrationsgehalt über 0,05% wirken. Ähnlich wie THC verdampfen Terpene bei ca. 157 Grad Celsius und können so mittels Vaporisator ebenfalls während der Inhalation von Cannabis verfügbar gemacht werden. Sie besitzen also pharmakologisches Potenzial und wirken u.a. ebenfalls:

  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • antifungizid
  • antiseptisch
  • antidepressiv
  • antioxidativ
  • entspannend
  • sedativ
  • schmerzhemmend
  • antiviral

Häufige Terpene sind u.a.:

  • Caryophyllen:
    • wirkt schmerzlindernd, antioxidativ und entzündungshemmend
    • Aroma: würzig, holzig
    • kommt u.a. auch in Eukalyptus, Baldrian, Salbei, Kurkuma, Minze und Pfeffer vor
  • Pinen:
    • wirkt stressreduzierend, stimmungsaufhellend, bronchienerweiternd und entzündungshemmend
    • Aroma: holzig, würzig, nussig
    • kommt u.a. auch in Pinie, Kampfer, Wacholder, Rosmarin und Eukalyptus vor
  • Linalool:
    • wirkt entspannend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und krampflösend
    • Aroma: holzig, grün, blumig
    • kommt u.a. auch in Kampfer, Koriander, Lorbeer, Hopfen, Muskat und der Zitruspflanze vor
  • Mycren:
    • wirkt entspannend, verstärkt THC, entzündungshemmend, antibakteriell und antifungal
    • Aroma: holzig, würzig, fruchtig
    • kommt u.a. auch in Zitruspflanzen, Man-go, Pfefferminz, Salbei und Kümmel vor
  • Limonen:
    • wirkt stressreduzierend, antidepressiv, angstlösend, antifungal
    • Aroma: süß
    • kommt u.a. auch in Zitronenöl, Orangenöl, Sellerie und Dill vor
  • Terpinolen:
    • wirkt entspannend, antioxidativ, antibakteriell, antifungal
    • Aroma: süß, fruchtig
    • kommt u.a. auch in Mango, Eukalyptus, Petersilie und Baldrian vor